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Danke, Thorsten Keller, für deinen Bericht dazu:
„Ich bin Forstunternehmer und „schon“ um 22 Uhr Feierabend zu Dann bekam ich plötzlich einen
Landwirt in einem Generations- machen. Es war ein innerer Kon- tiefen Frieden darüber. Am nächs-
betrieb. Seit meinem 25. Lebens- flikt, mich wirklich dagegen zu ten Morgen begann ich mit der Ar-
jahr bin ich Christ. Seither habe entscheiden und bewusst zu ent- beit und durfte schon am gleichen
ich versucht, meinen Betrieb Stück schleunigen. Ich habe angefangen Tag das erste Wunder erleben. Den
für Stück nach dieser neuen Aus- dafür zu beten. Etwa vier Wochen begonnenen Auftrag konnten wir
richtung zu führen. Der faire und vor Weihnachten drängte sich noch am selben Tag erfolgreich ab-
ehrliche Umgang mit Kunden dann die Arbeit so, dass abzusehen schließen und wie geplant die wei-
und Mitarbeitern, sowie keinerlei war, dass wir es bis 24.12. nicht tere Arbeit aufnehmen. Mein Mit-
Schwarz-Geschäfte sind nur eini- schaffen würden. Da mir Zuver- arbeiter wollte am 23.12. gegen
ge Beispiele dafür. Hierin habe ich lässigkeit extrem wichtig ist, berei- 16.00 Uhr Schluss machen und
schon oft erlebt, dass Gott ganz tete ich meine Familie darauf vor, in den Urlaub starten. Das war seit
konkret auf Dinge reagiert hat und vor Weihnachten nochmals nachts Wochen so geplant. Was soll ich sa-
mir ganz praktisch Hilfestellung fahren zu müssen. Ich begann gen: Er ist mit der Maschine nach
und Reaktionen in meinem Alltag nachmittags mit einem Auftrag, Abschluss aller geplanten Arbeiten
geschenkt hat. Auch das Auftrags- der noch spontan erledigt werden genau an diesem Tag gegen 15.00
und Zeitmanagement versuche ich musste – schon wieder 2-3 Tage Uhr bei uns auf dem Betriebshof
mehr und mehr in seine Hände zu zusätzlich! Meine Mutter öffnete vorgefahren! Wir alle konnten
legen. Dazu ein konkretes Beispiel mir letztlich am nächsten Morgen dankbar und ruhig in eine besinn-
aus der Adventszeit 2020: in einem Gespräch die Augen mit liche Weihnachtszeit starten!
Das letzte Jahr war sehr ereignis- der Aussage: „Es kam schon immer Wie es ausgegangen wäre, hätte
reich, geprägt von Borkenkäfer- noch was dazu und das wird auch ich es selbst und mit aller Kraft
und Dürrekatastrophen. Aufgrund immer so bleiben. Wenn Du nicht zu schaffen versucht? Ich weiß
der Menge an Arbeit haben wir anfängst, bewusste Entscheidun- es nicht. Ich weiß nur, dass Gott
Anfang des Jahres angefangen, gen zu treffen, dann wirst Du nie mich mit meinen Entscheidungen
auch Nachtschichten mit den Ma- aus dieser „Tretmühle“ rauskom- offenbar ernst nimmt.
schinen zu fahren. Um meine Mit- men.“ Voller Erstaunen schaue ich darauf,
arbeiter nicht noch mehr zu belas- Ich weiß nicht warum – aber Gott wie ER das wieder mal gemacht
ten, habe ich diese übernommen. hat mir dadurch die Augen ge- hat. Was er genau wie gefügt hat,
Nach dem Sommerurlaub habe öffnet. An diesem Morgen habe weiß ich bis heute nicht. Aber eines
ich gemerkt, dass meine Kräfte kei- ich wieder neu erkannt, dass ich weiß ich: Es lohnt sich, IHM ganz
ne weiteren Doppelschichten zu- eigentlich nur Verwalter bin. Ei- zu vertrauen. Gott ist bei weitem
lassen. Deshalb bin ich „nur noch“ gentlich gehört der Betrieb Gott. mehr als ein frommer Gedanke
abends 2-3 Stunden im Anschluss Das hatte ich vor Jahren so ent- für bestimmte Zeiten. Ich habe es
an die Schicht meiner Mitarbeiter schieden. Deshalb habe ich Gott noch nie bereut, IHN über mein
gefahren. Ich habe gemerkt, wie gesagt, dass ich keine Nachtschicht ganzes Leben bestimmen zu lassen.
schnell man sich an Dinge ge- mehr fahren werde und darauf ver- Dieses Beispiel ist nur eines von
wöhnt: Ich hatte manchmal ein traue, dass ER das Problem löst. Es vielen, die ich erzählen könnte.“
schlechtes Gewissen, nach einem wäre nicht das erste Mal, dass ich
morgens beginnenden Arbeitstag ein solches Wunder erleben würde.
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